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Samstag, 29. September 2012

[Rezension] Göttlich verloren



Preis: 19,95€ (Gebundene Ausgabe)
Autor: Josephine Angelini
Verlag: Cecilie Dressler
Seitenzahl: 512
ISBN: 978-3791526263
Bewertung: ****

Kurzbeschreibung:
Die 17-jährige Helen muss die Hölle gleich zweifach durchstehen. Als einzige Halbgöttin, die in die Unterwelt hinabsteigen kann, ist sie dazu verdammt, eine fast unmögliche Aufgabe zu bewältigen. Nachts schlägt sie sich durch den Hades und versucht, den erbitterten Rachefeldzug der Furien zu beenden, der wie ein Fluch auf ihrer Familie lastet. Aber noch schlimmer quält sie bei Tag, dass Lucas und sie sich unmöglich lieben dürfen. Helen merkt, dass sie ohne Lucas an ihrer Seite die Furien nicht besiegen kann.
Als Helen fast am Ende ihrer Kräfte ist, begegnet sie in der Unterwelt einem jungen mysteriösen Halbgott. Je häufiger sie einander treffen, umso näher kommen sie sich. Aber Helen läuft die Zeit davon: Ein skrupelloser Feind hat es auf sie abgesehen, die Gier der Furien nach Blut wird immer spürbarer. Dann geschieht etwas völlig Unerwartetes, das ausgerechnet Lucas und seinen neuen Kontrahenten zum Zusammenhalten zwingt: Die vier Häuser Scion werden vereint - ein neuer Trojanischer Krieg scheint unausweichlich ...
(Klappentext)

Achtung: Da es sich hierbei um den zweiten Teil der Reihe handelt, können für diejenigen, die den ersten Band noch nicht gelesen haben, Spoiler enthalten sein.

Meine Meinung:
Seit Helen und Lucas herausgefunden haben, dass sie miteinander verwandt sind, ist die Stimmung sehr angespannt. Um zu verhindern, dass sich die beiden wieder näherkommen, überredet Castor seinen Sohn dazu, sich noch mehr von Helen fernzuhalten und sie dazu zu bringen, ihn zu hassen. Beide leiden darunter und sowohl Helens Ausflüge in die Unterwelt als auch die Tatsache, dass sie nun nicht einmal mehr mit Lucas darüber reden kann, machen es auch nicht besser. Als sie dann den jungen Halbgott Orion im Hades kennenlernt, der sie vor dem Ertrinken rettet, keimt bei ihr neue Hoffnung auf. Von nun an unternimmt sie mit ihm ihre Ausflüge in die Unterwelt während Lucas kaum noch zu Hause ist, da er es dort nicht mehr aushält. Da Helen jedoch seit Ewigkeiten nicht mehr geträumt hat, befindet sie sich nun in lebensbedrohlicher Gefahr. Aus Konkurrenten werden Verbündete im unerbittlichen Kampf gegen die Furien.

Seit ich den ersten Band gelesen habe, ist einige Zeit vergangen. Deshalb viel es mir zugegebenermaßen etwas schwer wieder in die Geschichte hineinzufinden, da die Autorin schon von Beginn an gleich durchstartet und den Inhalt des ersten Teils nicht noch einmal zusammenfasst.
Der Schreibstil im Allgemeinen ist genauso einfach und flüssig wie schon beim ersten Band.
Was mir jedoch wieder weniger gut gefallen hat, waren die Sichtwechsel innerhalb des Buches. Der größte Teil wird aus Helens Sicht geschildert, doch gibt es auch Absätze aus der Sicht von Lucas, Zach, Daphne, Automedon etc. Das hat mich oftmals sehr verwirrt, da sie nur durch einen Absatz gekennzeichnet sind und nicht etwa durch ein neues Kapitel. Da auch die Ausdrucksweise gleichbleibend ist, musste man sich immer erst einmal wieder orientieren, aus welcher Sicht man denn nun liest.

Da sich ein Großteil der Geschichte im Hades abspielt, lernt der Leser auch die Unterwelt besser kennen. Jede Nacht steigt man mit Helen hinab und entdeckt immer wieder neue Landschaften und macht Bekanntschaften mit gefährlichen Lebewesen. Leider hat es Josephine Angelini nicht immer geschafft, diese Umgebungen lebendig wirken zu lassen. Als Leser hatte ich vor meinem inneren Auge leider nicht immer eine genaue Vorstellung davon. Hier hätte die Autorin sehr viel mehr beschreiben müssen. Mit wenigen Ausnahmen fand ich diese viel zu oberflächlich.

Weiterhin muss ich diese vielen komplizierten Verwandtschaftsverhältnisse auch noch bemängeln. In diesem zweiten Teil wurden noch so viele weitere Götter und Halbgötter erwähnt, dass ich mittlerweile gar nicht mehr durchblicke, wer nun mit wem zusammen sein darf und wer nicht. Wer diejenigen sind, die zwar "Spaß" miteinander haben dürfen, aber fortpflanzen strikt verboten ist. Man muss zwar dazu sagen, dass sich am Ende des Buches ein Verzeichnis befindet, in dem alle Personen und deren wichtigste Infos aufgezählt werden. Trotzdem sind für mich einige Dinge immer noch nicht klar. Mir schwirrt der Kopf!

Helen wirkte im zweiten Teil viel erwachsener und reifer als zuvor. Mittlerweile hat sie sich mit ihrer Rolle als Halbgöttin abgefunden und gibt nun ihr Bestes um der Familie Delos und allen anderen Halbgöttern zu helfen. Als sie Orion entdeckt, fällt es ihr sichtlich leichter in die Hölle hinabzusteigen und sich an dieser fast unmöglichen Mission zu versuchen. Die Situation zwischen Lucas und ihr macht ihr sehr zu schaffen und zehrt zusätzlich an ihren Nerven, die ohnehin zum Zerreißen gespannt sind.

Lucas versucht alles um Helen in irgendeiner Art und Weise helfen zu können. Er ist davon überzeugt, dass es ihr besser gehen wird, wenn er sie dazu bringt, ihn zu hassen. Er selbst leidet auch sehr unter der Situation und verbringt immer mehr Zeit alleine und weit weg von zu Hause. Schließlich trifft er eine schwere Entscheidung, um wenigstens Helen glücklich zu sehen, auch wenn er dadurch noch mehr zum Dunklen hingezogen wird und beängstigende Fähigkeiten entdeckt.

Aus Orion wird man zu Beginn nicht ganz schlau. Da er sich Helen jedoch immer mehr anvertraut, lernt man ihn sehr schnell immer besser kennen und erfährt, was für schwierige Situationen er jeden Tag von Neuem meistern muss. Als Ausgestoßener hat er nicht sehr viele Freunde und lebt ganz abgeschieden von der Öffentlichkeit, um keinem anderen Halbgott zu begegnen. Er besitzt eine sehr machtvolle Gabe, die er jedoch nicht gerne einsetzt, da er es schrecklich findet, wozu er imstande ist.

Das Cover gefällt mir wieder sehr gut. Es passt optisch auch optisch sehr gut zum ersten Band. Wieder sieht man einen Teil von Helens Gesicht vor einem türkisgrünen Hintergrund. Eingerahmt wurde dies wieder von einem goldenen Rahmen mit kleinen Bildchen der griechischen Mythologie. Das Wort "Göttlich" wurde wieder in dicker goldener Schrift geschrieben und hebt sich optisch vom Rest des Covers ab, während "verloren" in geschwungener schwarzer Schrift darunter geschrieben wurde.

Fazit: Leider wurde auch diesmal nichts aus der gewünschten Liebesgeschichte. Zwar gibt es einige Augenblicke zwischen Helen und Orion, in denen es knistert, doch letztendlich haben sie ein freundschaftliches Verhältnis. Helen hat sich wirklich zu einer richtigen Kämpferin entwickelt. Orion als ihr neuer Wegbegleiter und Freund hat mir sehr gut gefallen, da er sie immer wieder ermuntert hat und ich ihre Dialoge sehr schön fand. Nun werde ich meine Hoffnung auf eine schöne Liebesgeschichte in den letzten Band setzen, da auch der Titel "Göttlich verliebt" sehr vielversprechend ist.


2 Kommentare:

  1. Mhhhhhm.. Keine Liebesgeschichte? Doof! Mal sehen, wann ich mir dann den zweiten Teil endlich holen werde.

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    1. Nicht wirklich, da Helen und Lucas sich ja eher voneinander fern halten ;)

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