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Mittwoch, 22. August 2012

[Rezension] Delirium



Preis: 18,90€ (Gebundene Ausgabe)
Autor: Lauren Oliver
Verlag: Carlsen
Seitenzahl: 416
ISBN: 978-3551582324
Bewertung: ****

Kurzbeschreibung:
Früher, in den dunklen Zeiten, wussten die Leute nicht, dass die Liebe tödlich ist. Sie strebten sogar danach, sich zu verlieben. Heute und in Lenas Welt ist Amor deliria nervosa als schlimme Krankheit erkannt worden. Doch die Wissenschaftler haben ein Mittel dagegen gefunden. Auch Lena steht dieser kleine Eingriff bevor, kurz vor ihrem 18. Geburtstag. Danach wird sie geheilt sein. Sie wird sich nicht verlieben. Niemals. Aber dann lernt sie Alex kennen. Und kann einfach nicht mehr glauben, dass das, was sie in seiner Anwesenheit spürt, schlecht sein soll.
(Klappentext)

Meine Meinung:
Liebe. Fluch oder Segen? Ich würde sagen: sowohl als auch. In Lenas Welt sind sich alle Wissenschaftler einig: Liebe ist die schlimmste Krankheit auf der Welt, bei der man sehr stark leidet bis man letztendlich daran stirbt. Deshalb wurde eine Möglichkeit gefunden, sich davor zu schützen. Auch Lena kann diesen Eingriff kaum erwarten. Lauren Oliver hat es geschafft eine Welt aufzubauen, die ihre Leser zutiefst erschüttert. Eine Welt, die kälter, gefühlloser und abstoßender nicht sein könnte.

Die gesamte Geschichte wird aus Lenas Sicht geschildert. Lena ist ein ganz durchschnittliches 17-jähriges Mädchen: sie ist nicht besonders hübsch und total unscheinbar. Immer hält sie sich an die vorgegebenen Regeln und stellt nie etwas in Frage - bis sie Alex kennenlernt. Erst durch ihn beginnt sie, nicht einfach alles so hinzunehmen und über sich, ihre Umgebung und andere nachzudenken. Es ist, als würde er ihr die Augen öffnen. Plötzlich begreift sie, dass ihr ihr Leben lang etwas vorgespielt wurde und begreift, was passieren wird, wenn sie den Eingriff hinter sich hat. Sie entwickelt sich immer mehr zu einer starken, selbstbestimmten jungen Frau.

Alex schließt man sehr schnell in sein Herz. Leider erfährt man nicht sehr viel über seine Vergangenheit. Sicher ist, dass er äußerst hilfsbereit, gefühlvoll und leidenschaftlich ist. Auch wenn er sich nichts anmerken lässt, brodelt es öfter unter der Oberfläche. Er musste schon viele schlimme Dinge mit ansehen und verarbeiten. Seine Eltern hat er schon sehr früh verloren. Für seine große Liebe Lena opfert er alles was er hat. Doch ist das genug?

Die Nebencharaktere kommen meiner Meinung etwas zu kurz. Vor allem Lenas kleine Cousine Gracie wird kaum erwähnt. Über sie hätte ich gerne mehr erfahren. Noch nie hat sie ein Wort gesagt und trotzdem trägt sie einen großen Teil zur Geschichte bei, denn ohne ihre große Tat gäbe es vermutlich keinen zweiten Band. Aus Lenas bester Freundin Hana bin ich nicht richtig schlau geworden. Sie hat Lena erst auf die Sympathisanten und deren Veranstaltungen aufmerksam gemacht. Trotzdem macht sie nicht den entscheidenden Schritt am Ende, weshalb ich immer noch sehr verwirrt bin.

Die Geschichte ist immer abwechselnd einmal spannend und dann wieder total herzzerreißend. Vor allem das letzte Kapitel könnte nicht trauriger sein. Nach einem plötzlichen Knall folgt dann das total verstörende Ende. Ein riesiger Cliffhanger - eine Menge Fragen, die einen tagtäglich quälen.

Fazit: Dieses Buch hat mich trotz kleiner Mängel mitgerissen. Vor allem das spektakuläre Ende fand ich einfach nur genial und super geschrieben. Punktabzug gibt es wegen mancher langatmiger Stellen und Hanas plötzlichem Bedürfnis ihr gewohntes Leben fortzuführen.



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